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Kein Müller-Müll

■ Bürger-Protest auf Urlauberinsel Fehmarn gegen Umweltministerin

Zehntausend „Rote Karten“ soll die schleswig-holsteinische Umweltministerin Edda Müller (parteilos) von BürgerInnen der Ostseeinsel Fehmarn erhalten. Wie der Vorsitzende der Bürgerinitiative, Uwe Mayer, gestern mitteilte, soll mit den roten Postkarten der Protest gegen die geplante Sondermülldeponie ausgedrückt werden. Mayer findet es „unverständlich“, auf einer Ferieninsel – Fehmarn lebt zu 86 Prozent vom Tourismus – eine Restmülldeponie zu errichten. Die Protestaktion soll an diesem Wochenende anlaufen.

Die Umweltministerin hatte im Juni eine Liste mit Standortalternativen für eine Nachfolgedeponie der Sonderabfallanlage Rondeshagen im Herzogtum Lauenburg sowie eine Monodeponie für Sonderabfall vorgelegt. Nach Stellungnahmen der Gemeinden plant das Ministerium eine standortvergleichende Untersuchung. Danach wird – voraussichtlich bis 1997 – als Landesverordnung ein verbindlicher Abfallentsorgungsplan beschlossen. Zunächst wird aber nur für den östlichen Landesteil wegen der größten anfallenden Mengen sowie die Nachfolgedeponie für Rondeshagen geplant.

Ins Auge gefaßt sind neben Fehmarn die Orte Garbek/Wensin im Kreis Segeberg, Steinhorst im Herzogtum Lauenburg und Schashagen bei Grömitz in Ostholstein. Über letzteren Vorschlag hatte es bereits im Sommer heftige Kontroversen gegeben. Denn auch im Ostseebad Grömitz will niemand eine Mülldeponie in unmittelbarer Nähe haben. Die Begründung ist die gleiche wie auf Fehmarn: Die Urlaubermassen könnten sich beeinträchtigt fühlen. smv/lno

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