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Schäumender Absatz

■ Bierabsatz legt zu, aber Sättigungs- grenze bald erreicht / Markt im Umbruch

Düsseldorf (dpa) – Die Pressesprecherin von Diebels Alt, Sigrid Baum, schwärmt über den Juli: Der Zuwachs beim Bierverkauf habe deutlich über der Planzahl von 1,5 Prozent gelegen. Solche Wachstumsraten werden bei Brau und Brunnen – neben Binding und März und Holsten einer der führenden deutschen Bierkonzerne – nur müde belächelt. Nachdem die Dortmunder schon im ersten Halbjahr eine Steigerung um zehn Prozent erzielten, lag der Bierausstoß im Juli sogar um 15 Prozent höher als ein Jahr zuvor.

Eigentlich sei es dabei zum Biertrinken viel zu heiß gewesen, wundern sich die Brauer. Aber in den lauen Abendstunden scheinen die Biergärtenbesucher doch zugelangt zu haben. Branchenkenner warnen jedoch vor überschäumender Euphorie. Der heimische Biermarkt befindet sich im Umbruch. So kletterte insgesamt im ersten Halbjahr dieses Jahres der Bierabsatz nach Angaben des Deutschen Brauer Bundes nur um 0,4 Prozent auf 55,7 Millionen Hektoliter. Das neue Biersteuerrecht, höhere Belastungen der Verbraucher und das Erreichen der Sättigungsgrenze. Weiterhin gilt zwar der deutsche Biermarkt hinter den USA als weltweit größter. Aber der Pro-Kopf-Verbrauch ist rückläufig: von 151 Litern vor 20 Jahren auf 137 Liter im letzten Jahr. Einen Zuwachs verzeichnen hauptsächlich noch Premiumbiere wie Warsteiner, Bitburger oder Krombacher sowie Bierspezialitäten und Billigprodukte. Mehr als 1.200 Brauereien und 5.000 Biersorten gibt es in Deutschland – noch. Bis zum Jahr 2010 würden nur 500 bis 800 Brauereien überleben, glaubt die Unternehmensberatung Roland Berger.

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