■ Buchenwald: Sondersitzung zu Nazi-Überfall
Erfurt (dpa) – Die SPD- Landtagsfraktion in Thüringen hat eine Sondersitzung wegen der rechtsradikalen Ausschreitungen in der KZ-Gedenkstätte Buchenwald vor knapp drei Wochen beantragt. Dabei sollen die Pannen beim Polizeieinsatz und die Rolle des Verfassungsschutzes geklärt werden, teilte die Fraktion am Donnerstag in Erfurt mit. Die CDU/FDP-Landesregierung und das Innenministerium hätten sich unfähig gezeigt, die Vorgänge aufzuklären, sagte SPD-Fraktionssprecher Herbert Rausch. Die Schändung der Gedenkstätte durch 22 Rechtsextremisten hatte im In- und Ausland Empörung ausgelöst. Die Skinheads hatten mit Hitler-Gruß und „Sieg Heil!“- Rufen die Gedenkstätte überfallen. Gegen 21 Rechtsradikale waren Haftbefehle wegen Landfriedensbruchs und Sachbeschädigung erlassen worden, gegen elf Polizisten laufen nach Angaben des Innenministeriums Ermittlungen unter anderem wegen Verdachts der Strafvereitelung im Amt.
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