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„Wir werden ins Nirwana abtauchen“

■ Markus Wegner: Einigung in Statt Partei „nur informell“

Auf Bescheidenheit und Basisdemokratrie macht neuerdings Markus Wegner. Bei der jüngst erzielten Einigung der zerstrittenen Flügel in der Statt Partei dürfe die Parteibasis nicht übergangen werden, erklärte der Hamburger Fraktionschef und Statt-Gründer laut dpa. Es dürfe „nicht der Eindruck entstehen, daß über die Köpfe der Basis hinweg einige sagen, 'wir sind die Zampanos'“, so Übervater Wegner.

Das Treffen zwischen dem Hamburger Bundesvorsitzenden Mike Bashford und dem nordrhein-westfälischen Gegenvorsitzenden Harald Kaiser am vergangenen Wochenende hat nach Ansicht von Wegner „lediglich informellen Charakter mit null Bindungswirkung“. Bei dem Gespräch legten Kaiser und Bashford den Streit um die Anerkennung Nordrhein-Westfalens als Landesverband der Statt Partei bei und beschlossen, bei einer Bundesdelegiertenversammlung am 27. August einen neuen Bundesvorstand wählen zu lassen.

„Das war ein schlichtes Aufeinanderzugehen und der Versuch, Ruhe in die nächste Delegiertenversammlung hineinzubringen“, sagte Wegner. Über die Anerkennung weiterer Landesverbände und die Zukunft der Partei könnten nur die Delegierten entscheiden. Es werde sich zeigen, ob Nordrhein-Westfalen glaubwürdig darlegen könne, daß eine Rechtslastigkeit nicht mehr vorhanden sei. Der Hamburger Bundesvorstand hatte Nordrhein-Westfalen mit dem Hinweis auf die Mitgliedschaft ehemaliger Republikaner die Anerkennung verweigert.

Die Aussichten bei der Bundestagswahl am 16. Oktober findet Wegner nicht so rosig. Es werde eine „kleine, magere Crew“ ins Rennen geschickt, „entsprechend wird das Wahlergebnis aussehen. Wir werden ins Nirwana abtauchen.“ Der Hamburger Landesverband wird sich nicht am Bundestagswahlkampf beteiligen.

smv/dpa

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