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Abschiebeknast wird leerer

■ Belegung geringer und 100 Prozent mehr Hofgang

Nach dem Urteil des Bremer Landgerichts über die menschenunwürdigen Zustände im Bremer Abschiebegefängnis ist nun Bewegung in die Diskussion um die Ostertorwache gekommen: Gestern verkündete Volker Hannemann, Staatsrat beim Innensenator, daß sofort die Belegung von 27 auf 15 Häftlinge reduziert werden soll. Die „überzähligen“ Abzuschiebenden werden vorerst nach Oslebshausen und Blockland verlegt. Da durch diese Maßnahme in der Ostertorwache eine gewisse Weitläufigkeit entsteht, haben die dort Einsitzenden ab sofort zweimal 45 Minuten Hofgang (bisher nur einmal). Außerdem soll über die Möglichkeit einer sportlichen Betätigung nachgedacht werden, erklärte Merve Pagenhardt, Sprecherin des Innenressorts.

Das Landgericht hatte festgestellt, daß der Zustand einiger Zellen insbesondere für Langzeitgefangene gegen die Menschenwürde verstößt. Das hatte den Innensenator unter Zugzwang gesetzt. Sofort nach dem Urteilsspruch wurden die beiden Langzeithäftlinge in der Ostertorwache in andere Zellen verlegt. Mehr sollte vorerst nicht passieren, hatte es nach dem Urteil aus dem Innenressort geheißen. Die Verantwortlichen verwiesen auf die Verhandlungen mit dem Bund um den Kauf der Vahrer Kaserne. Dorthin soll unter anderem der Abschiebeknast umziehen. kaz

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