: Rassistischer Bibelforscher
London (AFP/taz) – Jesus ist nach Ansicht des früheren britischen Gesundheitsministers Enoch Powell nicht von Römern gekreuzigt, sondern von Juden gesteinigt worden.
Wie die in London erscheinende Tageszeitung Independent gestern weiter berichtete, vertritt der 82jährige konservative Politiker in einem demnächst erscheinenden Buch darüber hinaus und entgegen der Meinung der meisten Bibelkundler die Ansicht, das Matthäus-Evangelium sei älter als das Markus-Evangelium. Die Evangelien von Markus und Lukas seien von Matthäus abgeleitet. Im Matthäus-Evangelium gehe es vor allem darum, Jesus als „Gottes Sohn“ vorzustellen. Aus dieser Schrift gehe hervor, daß er „durch Steinigung getötet wird, weil er vom jüdischen Establishment der Blasphemie für schuldig befunden wird, denn er läßt sich ,Sohn Gottes‘ nennen“, schreibt Powell.
Die Steinigungs-These des ehemaligen Gesundheitsministers, der in früheren Jahren bereits durch rassistische Äußerungen von sich reden machte, wird im Independent als „außerordentlich exzentrisch“ bezeichnet.
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