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Widerstand

■ betr.: „Historische Wahrheit“, taz vom 6.8.94

Der Kommentar von Severin Weiland war so hervorragend, daß ich ihn auch gerne im überregionalen Teil gesehen hätte.

In der Tat ist die Auseinandersetzung mit den Zielen der Widerstandskämpfer im Dritten Reich zu wichtig, um sie zu einer primitiven Diskussion über die „guten“ und in die „weniger guten“ Nazigegner verkommen zu lassen. Es gilt, wie Weiland zu Recht feststellt, eine solide und fundierte Untersuchung über die unterschiedlichen Ziele und Motivationsgründe vorzunehmen, die auch die Widersprüchlichkeiten der Widerstandskämpfer zum Beispiel in der „Judenfrage“ nicht ausklammern darf.

Hierbei darf aber niemand aus den Augen verlieren, daß die verschiedenen Frauen und Männer des Widerstandes eines eint: sie haben sich unter Einsatz ihres Lebens dafür eingesetzt, daß anstelle eines totalitären und barbarischen Unrechtssystems die Freiheit tritt. Diese historische Wahrheit läßt intellektuell minderwertige Diskussionen zum Beispiel darüber, welcher Nazigegner in die Gedenkstätte im Bendlerblock gehört und wer nicht, im Keim ersticken. Holger Doetsch, Pressereferent

der CDU-Fraktion im Thüringer

Landtag, Erfurt

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