piwik no script img

Tischmanieren -betr.: Geschichte von Fanny M., taz vom 13.8.94

Betr.: Geschichte von Fanny M., 13.8.94

Liebe tazler und Innen,

ich habe Euch mehr oder weniger ermächtigt, die Titel meiner Frau K.-Geschichten dergestalt zu ändern, daß sie auf nur ein Wort reduziert werden. Das war bisher in Ordnung. Heute jedoch wurde ich ziemlich sauer. Die Geschichte „Tischmanieren“ (also sowieso nur ein Wort) wurde in „Pimmel“ umgetauft. Richtig ist, daß es um einen abgebissenen Penis geht und keinesfalls um Tischmanieren. Aber: Ich schreibe keine Reportagen, sondern Satiren. Und arbeite mit Verfremdungen. Mit Eurer Überschrift wird eine Erwartungshaltung bei der Leserin eingeläutet, der dann im Plot dumpf entsprochen wird. Schön is das nich. Ich werde zwar gerne mal vulgär, aber platt – nee!

Es grüßt

Fanny Müller

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen