Windkraft -betr.: "Zweites Standbein", taz vom 13.8.94

Betr.: „Zweites Standbein“, 13.8.94

Schleswig-Holsteins Energieminister Möller, SPD, hat messerscharf erkannt, daß die Windenergienutzung ein zweites Standbein für die Landwirtschaft sein könnte. Da ist es nur folgerichtig, wenn er ein bereits vom Bundestag verabschiedetes Gesetz im Bundesrat zu Fall bringt, wonach Windkraftanlagen als privilegierte Bauvorhaben im Außenbereich zulässig werden sollten.

Daß Landwirte einzelne Windmühlen aufstellen können, muß halt verhindert werden; denn eine dezentrale (Wind-)Energieerzeugung würde unsere Abhängigkeit vom Atomstrom verringern.

Die Raparatur der während des Betriebs entstandenen Risse in den AKWs Brunsbüttel und Krümmel steht unmittelbar bevor. Ob die eingeflickten Rohre dann den Belastungen des radioaktiven Betriebs standhalten werden, weiß niemand so genau. Doch klar ist für Herrn Minister, daß Windkraftanlagen die Landschaft verschandeln und „Wildwuchs von Windstromspargeln“ verhindert werden muß, weil wir ja den „additiven“ (das heißt: eigentlich überflüssigen) Windstrom nicht brauchen.

Karsten Hinrichsen