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Lokalkoloratur

Immer wieder haben Reinhard Behrend und der Verein „Rettet den Regenwald“ den hemmungslosen Raubbau deutscher Holzimporteure in den Tropenwäldern Afrikas und Südamerikas angeprangert. Jetzt gehen die Kahlschläger in die Gegenoffensive. Der Bremer Holzimporteur Hinrich Lüder Stoll hat nunmehr „Rettet den Regenwald“ – sprich Reinhard Behrend – verklagt. Hintergrund: Der Verein hatte aus einem von der Weltbank finanzierten Bericht von François Lumet zitiert, in dem der Stoll-Firma „CIB“ vorgeworfen wird, im Kongo 1989 statt der erlaubten 100.000 Kubikmeter Regenwald rund 138.000 Kubikmeter Tropenhölzer geschlagen zu haben. „Rettet den Regenwald“ hatte daraufhin Stoll einen „Umweltkrimininellen schlimmsten Ausmaßes“ genannt. Stoll bestreitet nicht, einmal diese Mengen abgeholzt zu haben, sondern verweist vielmehr auf Sondergenehmigungen, die es ihm gestatten, innerhalb von drei Jahren drei Mal die zulässige Menge um zehn Prozent zu überschreiten und dann nochmals zehn Prozent draufzulegen – macht 140.000 Kubikmeter. Für seine Version legte er eine Stellungnahme der kongolesischen Behörden bei, die sein Vorgehen im Devisenrausch genehmigt haben. Die erste Verhandlung findet am 9. September in Hamburg statt.

Kva

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