: V-Mann Posse
■ Plutonium-Deal: Hamburger Dementi
Hamburgs Polizei hat jegliche Beteiligung an der Plutonium-V-Mann-Posse von Bremen bestritten. Polizeisprecher Hartmut Kapp: „In dem Verfahren haben weder Informanten noch sogenannte V-Leute im Auftrag oder Wissen der Hamburger Polizei gehandelt.“
Wie berichtet, war am vorigen Freitag bei einem durch den Hamburger Journalisten Thomas R. eingefädelten Plutoniumdeal heftiges Chaos entstanden. Der als Atomschmuggler festgenommene Kaufmannn Michael P. entpuppte sich als V-Mann des Bundeskriminalamtes. Zur Glaubhaftmachung legte sein Anwalt Bernd Stege eine aus dem Jahr 1992 datierte Verpflichtungserklärung vor. Michael P. gab in der Sendung „Buten un Binnen“ an, er habe das Hamburger Landeskriminalamt via Mittelsmannn über den geplanten Deal informiert.
Auch der zweite an dem Coup beteiligte Mittelsmann Karl H. gibt an, im Dienste der Hamburger Polizei gestanden zu haben: „Ich habe für die Hamburger Kripo als V-Mann gearbeitet.“ Karl H. sei damals von dem Journalisten Thomas R. zum Hamburger Landeskriminalmat vermittelt worden.
Die Hamburger Polizei bestätigte gestern nur, Kontakte zu dem Journatisten Thomas R. gehabt zu haben. Der habe von vorhandenem Plutonium-Material berichtet und angegeben, über einen Kontaktmann, dessen Indentität er nicht preisgegeben habe, könne er weitere Erkenntnisse gewinnen. Da sich der Deal in Bremen abspielen sollte, so Hartmut Kapp, habe die Hamburger Polizei „zuständigkeitshalber“ den Fall an die Bremer Polizei abgegeben. Übrigens: Die beteiligten V-Leute befinden sich wieder auf freiem Fuß. kva
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