piwik no script img

Rumänischer Architekt kämpft für Draculas Schloß

Legende und Geschichte sind zweierlei. Diese Erfahrung machen derzeit das rumänische Kulturministerium und der Architekt Cornel Talos. Beide wollen sie das Felsenschloß von Vlad Tepes, besser bekannt als Graf Dracula, vor dem Verfall retten. Rund 475.000 Mark werden für die Restaurierung benötigt, das Kultusministerium kommt aber nur für die Hälfte der Kosten auf. Architekt Talos möchte deshalb die Legende des Grafen Dracula zu klingender Münze machen. Doch Vlad Tepes ist ein rumänischer Nationalheld. Das Kulturministerium hat nicht nur die Aufgabe, den Erhalt des Schlosses als nationales Erbe zu sichern, es muß auch das Andenken an Vlad Tepes gegen die Dracula-Legende verteidigen. Talos macht sich daher keine großen Hoffnungen auf die kommerzielle Nutzung des Grafen: „Damit das möglich wird, müßte erst eine zweite Revolution in der Mentalität der Rumänen stattfinden.“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen