: Eine Hauswand für Bertolt Brecht
■ „Aktion 18. März“ protestiert gegen Bundestagsumzug
Die Kinderhymne von Bertolt Brecht ziert seit gestern eine Hauswand hinter dem Reichstag. Aus Protest gegen den geplanten Umzug des Bundestages von Bonn nach Berlin bemalte die „Aktion 18. März“ die Fassade des Hauses, in dem das Bundesamt für Vermögensfragen residiert. Am späten Nachmittag sangen Mitglieder der „Aktion 18. März“ vor der neuen Fassade auf die Melodien der DDR-Nationalhymne und des Deutschlandliedes den Text der Kinderhymne von Brecht.
Die „Aktion 18. März“ hatte sich vor rund 15 Jahren unter der Schirmherrschaft der Schriftstellerin Ingeborg Drewitz und des damaligen Regierenden Bürgermeisters Heinrich Albertz gegründet. Nach der deutschen Wiedervereinigung machten sie sich vergeblich dafür stark, daß der 18. März – als Erinnerung an die Märzrevolution in Berlin im Jahr 1848 – als gesamtdeutscher Nationalfeiertag gefeiert werde.
Nachdem der revolutionäre Geist vom Nachbarland Frankreich auch die Spree erreicht hatte, kämpften Berliner Bürger und Arbeiter für Pressefreiheit, Koalitions-, Versammlungs- und Wahlrecht sowie die Aufstellung einer Bürgerwehr. Die 250 Toten, die dem Aufstand zum Opfer fielen, wurden am Südrand des Friedrichshains begraben. taz
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