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Unterm Strich

Der Kunsthistoriker Sir Ernst Gombrich ist am Sonntag mit dem Goethe-Preis der Stadt Frankfurt ausgezeichnet worden. Bei der Vergabe des mit 50.000 Mark dotierten Preises in der Paulskirche würdigte Frankfurts Oberbürgermeister Andreas von Schoeler (SPD) den 85jährigen als einen der bedeutendsten Kunsthistoriker des 20. Jahrhunderts und als anerkannte moralische Autorität. Der in Wien geborene Wissenschaftler war 1936 vor den Nationalsozialisten nach London geflohen und lebt seither in der britischen Hauptstadt, wo er bis heute wegweisende, kritische Werke zur Kunstgeschichte verfaßt hat.

Ernst Gombrich, der mit seiner Ehefrau Ilse von der Themse an den Main gereist war, hat im Exil bei der Kulturwissenschaftlichen Bibliothek Warburg gearbeitet, deren 60.000 Bände 1933 von Hamburg nach London gebracht worden waren. Von 1959 bis 1976 war er Direktor dieser Forschungsstätte. „Wir sind durchaus nicht moralisch verpflichtet, im Bereich der Kunst einfach alles zu ertragen“, heißt das Credo des Kritikers Gombrich. Klare, manchmal vernichtende Urteile habe er zeit seines Lebens gefällt. „Daß Sie mir trotzdem den Goethe-Preis verliehen haben, erfüllt mich mit gerührter Dankbarkeit“, sagte der Wissenschaftler, der bereits den Wittgenstein-, Erasmus- und Hegel-Preis erhalten hat. Der Goethe-Preis wird alle drei Jahre am Geburtstag des am 28. August 1749 in Frankfurt geborenen Dichters vergeben.

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