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„Denkmaltag“ als Sparversion

■ Feiern zum 3.Oktober lassen den zweiten „Denkmalstag“ schrumpfen

Der diesjährige „Tag des offenen Denkmals“ fällt in Bremen spärlich aus. Grund dafür sind die zentralen Bundes-Feiern zum „Tag der Deutschen Einheit“ in der Stadt. Denn im Rathaus hat man mit der Vorbereitung der großen Nationalsause alle Hände voll zu tun, so daß es eigentlich für eine Vorbereitung des bremischen Denkmaltages nicht mehr gereicht hätte. Das eigentlich zuständige Landesamt für Denkmalpflege hat nicht genug Personal für die Vorbereitung und bekam wegen der Einheitsfeiern von der Senatskanzlei auch keine große Hilfe. Nun hat der „Bremer Heimatbund“ zusammen mit der Sparkasse die Eigeninitative ergriffen und eine Spar-Version vom „Tag des Offenen Denkmals“ am 11.September vorgestellt.

Der „Tag des offenen Denkmals“ ist Teil der „European Heritage Days“. Bundesweit werden rund 1.000 Veranstaltungen angeboten, in denen BesucherInnen der Zugang zu sonst gar nicht oder nur selten geöffneten Baudenkmälern ermöglicht wird. Insgesamt beteiligen sich an den „European Heritage Days“ 24 Länder, darunter erstmals auch Griechenland und die Schweiz. Die Eröffnung wird bereits am 10. Septemeber im Palácio de Queluz in Lissabon, der diesjährigen Kulturhauptstadt Europas, stattfinden.

Dem Vorsitzenden des Heimatbundes, Wilhelm Klocke, ist es nicht nur gelungen, das Rathaus doch noch zur Teilnahme an der Aktion zu bewegen, sondern auch, wie im Vorjahr, seine Pforten für die BesucherInnen zu öffnen. Letztes Jahr kamen allein dorthin über 1000 BürgerInnen. Am 11. September werden in der Zeit von 10 - 16 Uhr alle 30 Minuten Führungen angeboten, bei denen auch sonst nicht zugängliche Räume besichtigt werden können. Außerdem werden das Gebäude der Sparkasse am Brill, die Stadtwaage und verschiedene Gebäude der Böttcherstraße unter kunsthistorischer Anleitung vorgestellt; dort finden in der Zeit von 10 - 15 Uhr stündlich Führungen statt. Die Teilnahme ist kostenlos.

„Geschichte zum Anfassen“ ist das Motto des Tages: „Wir wollen keine trockenen wissenschaftlichen Vorträge halten“, betonte gestern Friedrich Rebers von der Sparkasse in Bremen. „Wir wollen den Bürgern einfach die Gebäude zeigen, auf die wir stolz sind“, und verspricht im selben Atemzug zahlreich „Döntjes“, die das Ganze auflockern sollen. „Den Bürgern soll die Möglichkeit geboten werden, ihre Stadt auf angenehme Weise kennenzulernen, um sie dann später auch ihren Gästen besser zeigen zu können oder in einer besinnlicheren Stunde nochmals an diese Orte zu kommen.“ HR/bpo

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