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Kompetenzwirrwarr

■ betr.: „Landesschulamt – ein alter Traum der CDU“, taz vom 24.8.94

Ein Landesschulamt ist nicht nur ein Traum der CDU, sondern wäre auch eine Verbesserung aus Sicht der wirklich Betroffenen, nämlich der Schüler und Eltern. Die bisher bestehenden Strukturen der Verwaltung des Schulwesens auf Bezirksebene schaffen die vielbeschworene Bürgernähe allenfalls auf dem Papier, in Wirklichkeit ist genau das Gegenteil der Fall. Willkürliche Bezirksgrenzen schaffen ein System von konkurrierenden Kompetenzen, dem Schüler und Eltern machtlos gegenüberstehen. Selbstherrliche Schulräte können nach Lust und Laune Problemfälle abwimmeln, indem sie auf die Zuständigkeit des Nachbarbezirks, auf Vorschriften der Landesebene oder gar auf Entscheidungskompetenzen der bezirkspolitischen Ebene, das heißt der Stadträte verweisen. Schüler und Eltern werden dadurch in ein Kompetenzwirrwarr verstrickt, aus dem es meist kein Entrinnen gibt.

[...] Ich wünsche mir ein zentrales Schulamt, um solchen Unsinn zu unterbinden. Daß sich die Schulräte und Bezirksstadträte gegen ihre überfällige Wegrationalisierung wehren, ist zwar verständlich, die GEW sollte ihre ablehnende Haltung im Interesse der wirklich Betroffenen (Schüler und Eltern) jedoch überdenken. Für die LehrerInnen ist es im Stadtstaat weitgehend egal, ob der Ansprechpartner Schulaufsicht im Bezirksamt oder im Landesschulamt sitzt. Die Kostenersparnis wäre erheblich, die Bürger hätten es leichter. Dr. Sebastian Ufer,

Berlin-Wilmersdorf

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