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Unterm Strich

In Oldenburg, das hätten Sie jetzt vielleicht nicht gedacht, begann gestern das erste Film-Fest Oldenburg, ein nicht unkühner Versuch, aus der Peripherie gegen Venedig anzustinken, der mit allerhand Pralinés aufwarten kann. So wird zum Beispiel Spike Lees letzter (und wie so manche über den Atlantik unken, sein bester) Film „Crooklyn“ gezeigt, von dem hier, in der Metropole, der verdammten Hauptstadt herrgottnochmal, noch nicht einmal ein Presseheft zu sehen war. Forsch behauptet man auch, den Film Angriff der 20 Meter Frau erstmalig in Deutschland zu zeigen, was insofern nicht stimmt, als er ja schon auf den Fantasy-Filmfesten zu sehen war, die noch vor nicht allzulanger Zeit, eine schöne Zeit war es, durch fünf deutsche Großstädte tourten. Das ändert aber ganischt an der Tatsache, daß es sich um eine höchst aparte Angelegenheit handelt, bei der Darryl Hannah eine unterdrückte Hausfrau gibt, die schließlich vor Wut auf Vater und Ehemann aus dem Büstier knallt und zu fulminanten Höhen aufläuft. Besonders lustig wird die Chose, wenn Hannah mit Riesenglubschauge durch das Schlafzimmerfenster lugt, in dem ihr Mann sich gerade mit einer kleinen Frau vergnügen möchte. Wie King Kong spielt sie mit Autochen, läuft in Strommasten und hat den kleinen Mann auf der Hand, als das Raumschiff kommt und sie beide ins frauenfreundlichere All heimholt.

Das Festival wird bis zum 4. September dauern und hauptsächlich in der Kulturetage stattfinden.

Trau schau wem: Der einzige Mann, den man definitiv nicht in einem Pornofilm erwartet hätte, läßt sich's nun nicht nehmen: John Wayne Bobbitt, dem seine Frau unlängst im Affekt den Penis abgeschnitten hatte, wird nun in einem US-Film auftreten, was die These stützt, daß es sich gerade bei den Abspritz-Szenen im Porno um die Versicherung der Eumel-Funktionstüchtigkeit handelt, nicht so sehr eigentlich um Erregung schlechthin.

Marlon Brando gibt in seiner noch nicht veröffentlichten Autobiographie kund und zu wissen, daß er eine Affaire mit Marilyn Monroe hatte. Sie habe in den fünfziger Jahren begonnen, als beide an einer Schauspielschule waren. Später sahen sie sich jahrelang in unregelmäßigen Abständen. Heul.

Elisabetzzzz Taylor hingegen will die Ausstrahlung einer Fernsehserie über ihr

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