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Strahlendes Geröll

■ BUND fordert Wismut-Sanierungsgesetz

Berlin/Dresden (taz/AFP) – Rund elf Prozent der 10.000 seit 1992 untersuchten früheren Uran- Bergarbeiter der Wismut sind an Krebs erkrankt. Als Berufskrankheiten wurden in den letzten zwei Jahren nur 379 Fälle von Lungenkrebs anerkannt und entschädigt.

Der BUND-Vorsitzende Hubert Weinzierl warnte unterdessen vor einer flächenhaften Verseuchung der Region mit den strahlenden Wismut-Hinterlassenschaften. Der Abraum aus dem nach der Wende eingestellten Uranbergbau wurde vielfach als Baumaterial verwendet. Noch in den letzten zwei Jahren sei der Einsatz von 20.000 Tonnen Wismutmaterial für Straßenbauarbeiten genehmigt worden, sagte Georg Heydecke, Wismut-Experte vom BUND in Zwickau. Zwar sei der größte Teil des Gerölls nicht radioaktiv, doch fänden sich immer wieder Einschlüsse von strahlendem Erz, die unkontrolliert verteilt würden. So seien 14 Millionen Tonnen von der Erzhalde Crossen als Baumaterial verwendet worden. Eine Million Tonnen sei dabei spurlos aus den Bilanzen verschwunden. Die Haldenreste seien inzwischen gesichert, dabei „liegt die dreifache Menge auf Straßen und Plätzen oder in Häuserfundamenten. Bei Baumaßnahmen wird das strahlende Material dann weiter unkontrolliert in die Landschaft verteilt“, so Heydecke. Ein Wismut-Sprecher betonte, daß kein Haldenmaterial mehr für Bauzwecke zur Verfügung gestellt werde.

Weinzierl forderte ein Bundesgesetz, das die Sanierungsziele und die Finanzierung festlegt. Bundeswirtschaftsminister Günter Rexrodt wies die Kritik des BUND zurück. Mit falschen Behauptungen würden die in der Region lebenden Menschen verunsichert.

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