: Daimlers Sterne glitzern wieder
■ Autonachfrage führt zu starkem Gewinn bei Daimler-Benz
London (dpa) – Daimlers Stern steigt wieder. Im 1. Halbjahr 1994 hat der Konzern seinen Gewinn deutlich gesteigert — dank der wieder gestiegenen Nachfrage nach Nobelkutschen. Wie aus der gestern in London vorgelegten Halbjahresbilanz hervorgeht, kletterte der Nettogewinn auf 462 Millionen Mark, nach 168 Millionen Mark im Vorjahreszeitraum. Ende Juni lag der Umsatz des größten deutschen Industriekonzerens mit 48,9 Milliarden Mark um 13 Prozent über dem Vorjahresstand. Die Zahl der Beschäftigten wird aber weiter sinken, kündigte Konzernchef Edzard Reuter an. Im 2. Halbjahr sollen weitere 10.000 und 1995 noch einmal 8.000 Stellen gestrichen werden. Nach dem Verlust von mehr als 25.000 Arbeitsplätzen innerhalb von zwölf Monaten hatte der Technologiekonzern zur Jahresmitte weltweit noch knapp 350.000 Mitarbeiter.
Nach der in einem Jahr erreichten „Kehrtwende in der Ergebnisentwicklung“ – von 2,4 Milliarden Mark Verlust auf 930 Millionen Mark Gewinn beim Betriebsergebnis im 1. Halbjahr – hält es Reuter für möglich, daß 1994 wieder eine Dividende gezahlt wird. Die Daimler-Aktie stieg nach Bekanntwerden der Halbjahreszahlen an der Frankfurter Böse in einem eher schwachen Geschäft um 9,70 Mark auf 837,50 Mark. Für das laufende Jahr sagte Reuter einen „durchaus erfreulichen betrieblichen Gewinn“ voraus. Der Umsatz des Technologiekonzerns werde zum Jahresende erstmals über 100 Milliarden Mark liegen.
Im Automobilbereich werde bei den Pkw mit eine Absatzsteigerung um 15 Prozent auf über 585.000 Fahrzeuge gerechnet. Obwohl in der Pkw-Produktion vielfach die Kapazitätsgrenzen erreicht seien, würden erst bei Marktreife eines Klein- und eines City-Wagens Kapazitätserweiterungen geplant. Wachsende Nachfrage auf dem zivilen Flugzeugmarkt soll den Umsatz im Bereich der Luft- und Raumfahrtgruppe Dasa etwa auf dem Niveau des Vorjahres halten.
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