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Wagners Hit: Anwohnerparken

■ Aus Hamburgs Stadtteilen sollen Fremdparker verbannt werden

Anwohnerparken soll in Hamburg zur Dauereinrichtung werden, Anwohnerparkzonen drastisch ausgeweitet und Pendler rigoros aus der City verbannt werden. Das berichtet das „Hamburger Abendbatt“ unter Berufung auf den Entwurf einer internen Senatsdrucksache aus der Baubehörde.

Seit fast zwei Jahren läuft am Großneumarkt, im Bereich Ost-West-Straße sowie am Flughafen der Modellversuch „Anwohnerparken“. In gewissen Regionen können dort Anwohner mit einem speziellen Parkausweis ihre Autos abstellen - kostenlos und rund um die Uhr, trotz Parkuhr.

Bausenator Eugen Wagner plant nun offenbar einen weiteren Coup im Kampf gegen die Blechlawinen: Dauerhafte Parkzonen ausschließlich für Anwohner sollen neben Innenstadt und Flughafen auch im Uni-Viertel, im Bereich der Uni-Klinik Eppendorf, beim Einkaufszentrum Hamburger Straße und in der Harburger City einegrichtet werden. Geht es nach dem Willen des Bezirks Hamburg-Mitte, könnten auch die Bewohner von St. Georg und St. Pauli demnächst in den Genuß eigener Stellplätze kommen.

In der Senatsdrucksache wird eine positive Bilanz der bisherigen Modellversuche gezogen. „Der Parkdruck in den Versuchsgebieten hat erheblich abgenommen“, heißt es. Besonders auswärtige Dauerparker, die ihr Fahrzeug zwecks Arbeit den ganzen Tag über abstellen müssen, hätten sich von den Parkverboten abschrecken lassen.

Für die Überwachung der neuen Anwohnerparkzonen sind fünf Angestellte im Außendienst vorgesehen. Die zusätzlichen Personalkosten von rund 360.000 Mark im Jahr könnten nach Berechnungen der Baubehörde zum Teil von den Anwohnern aufgebracht werden - 60 Mark soll die Jahresvignette kosten. Und wenn ein Unbefugter in der reservierten Parkzone sein Auto abstellt, würde ein Bußgeld von 70 Mark fällig – wenn er erwischt wird. kva

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