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Elektronische Tierquäler

Dresden (AFP/taz) – Daß viele Hundebesitzer nicht mehr alle Tassen im Schrank haben, wissen wir längst. Daß sie aber auch mit High-Tech foltern, ist relativ neu. So hat Sachsens Gesundheitsministerium vor elektronischen Dressurgeräten gewarnt, mit denen Hunden das Bellen abgewöhnt werden soll.

Wie das Ministerium am Samstag in Dresden mitteilte, senden die unter dem Namen „Bell-Stop“ im Fachhandel angebotenen Geräte elektroakustische Strafreize aus, die den Tieren Unbehagen und Schmerzen bereiten. Alle Hundehalter sollten daher auf den Einsatz der elektronischen Foltergeräte verzichten. Durch die Piepstöne könne bei den Tieren Unsicherheit, Angst und Fluchtverhalten bis hin zu schweren Verhaltensstörungen entstehen, betonte das Ministerium. Die perversen Dressurgeräte seien „hochgradig tierschutzwidrig“, das Aussenden der Strafreize sei „zynisch und tierquälerisch“. Zudem sei das Hundebellen wichtig, damit die Tiere mit ihren Artgenossen und Besitzern kommunizieren könnten, erinnerte das Ministerium. Ein Hund könne es nicht „verstehen“, wenn jede Lautäußerung undifferenziert bestraft werde.

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