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Unterm Strich

Neues aus den Schreibstuben der fernen Welten: Die Münchnerin Susanne Kaiser hat am Freitag abend den „Phantastik-Preis der Stadt Wetzlar 1994“ erhalten. Die Autorin bekam den mit 7.000 Mark dotierten Preis für ihr Erstlingswerk, „Von Mädchen und Drachen“. Der Jury gehörten Buchhändler, Leser, Journalisten und Vertreter der Stadt an. Die Verleihung des Phantastik-Preises ist alljährlich Höhepunkt der Wetzlarer Tage der Phantastik. Es war die 14. Auflage des viertägigen Literaturfestivals, das am Sonntag zu Ende ging.

In Fürth soll ein Museum für jüdische Geschichte entstehen. Baubeginn ist im Oktober dieses Jahres. Das „Jüdische Regionalmuseum Mittelfranken“ in Fürth und Schnaittach wird die ganze Bandbreite fränkisch-jüdischen Alltags beleuchten, erklärte Monika Berthold vom Trägerverein des Museums. Schwerpunkt des 7,5 Millionen Mark teuren Projekts ist nicht die Präsentation prachtvoller Ritualgegenstände, sondern die „möglichst realistische Dokumentation des sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens“. Zwei Drittel der Gesamtkosten des Fürther Museums werden durch Zuschüsse des bayerischen Kultusministerums, des Landesamtes für Denkmalschutz sowie der Regierung von Mittelfranken finanziert. Weitere 1,5 Millionen Mark trägt die Stadt selbst. Der Ort ist für ein Museum mit diesem besonderen Ansatz außerordentlich günstig. In Fürth wie in Schnaittach gab es bedeutende jüdische Gemeinden. Dazu kommt, daß beide Museumsgebäude einst in jüdischem Besitz waren und so selbst als Ausstellungsstücke authentisch wiederhergerichtet werden können. Monika Berthold: „Das ehemalige Haus eines jüdischen Bankiers in Fürth beispielsweise verfügt über ein Ritualbad im Keller und eine aufklappbare Laubhütte auf dem Dach für das traditionelle Laubhüttenfest.“ Das Museum soll voraussichtlich im Herbst 1997 eingeweiht sein.

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