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Windhose im Dorf

■ Dachziegel schossen in Riepe durch die Luft

Aurich Eine plötzlich auftretende Windhose hat am Montag abend das Dorf Riepe bei Aurich teilweise verwüstet und dabei einen Schaden von mindestens zwei Millionen Mark angerichtet. Menschen seien allerdings „wie durch ein Wunder“ nicht verletzt worden, sagte ein Sprecher der Polizei. Zwar seien Radfahrer und Fußgänger unterwegs gewesen, jedoch glücklicherweise nicht von dem Wirbelsturm erfaßt und mitgerissen worden. „Um die fünzig Schadensfälle“ hat es nach Polizeiangaben mindestens gegeben.

Innerhalb von nur zwei Minuten deckten die Naturgewalten Dächer ab und wirbelten sie durch die Luft, knickten Bäume um und zerpflügten Gärten. Satelliten-Empfangsanlagen wurden „wie Äpfel von den Dächern gepflückt“ und nach oben gesogen. Dachziegel flogenwie Geschosse umher und zerschlugen unter anderem mehrere Kirchenfenster. Ein Bauer berichtete, daß es plötzlich ganz warm geworden war. Der Wirbelsturm hatte sich innerhalb weniger Minuten auf einem Feld am Ortsrand gebildet. Windhosen entstehen in Gewitternähe beim Zusammenprall warmer und kalter Luftmassen. dpa

(Hintergrund) Stichwort: Windhose =

Hamburg (dpa/lni) – Plötzlich auftretende Windhosen haben bereits in der Vergangenheit in Deutschland mehrfach Schäden in Millionenhöhe angerichtet – und sogar Menschenleben gefordert. Die Ursache solcher Unwetter liegt im Zusammenprall kalter und warmer Luftmassen. Es können lokale Wirbelwinde mit hohen Windgeschwindigkeiten, auch Tromben genannt, entstehen.

Aus der Unterfläche einer Gewitterwolke greift dann ein rüsselartiger Wolkenschlauch in Bodennähe herab. Dessen drehende Windbewegung erzeugt die Trombe mit einem Durchmesser von 20 bis zu 400 Metern. In unseren Breiten löst sie sich normalerweise nach wenigen Minuten wieder auf. In den USA sind solche Tornados weit häufiger anzutreffen und richten durch ihre gewaltige Sogwirkung noch verheerendere Zerstörungen an. lni el ra

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