■ Hauptstadt der Gene
: 180 Gentech-Anlagen

Wenn es um neue Arbeitsplätze und die wirtschaftliche Zukunft Berlins geht, setzt der Senat schwerpunktmäßig auf die Medizin- und Biotechnologie. Deswegen wurde das Max- Delbrück-Centrum in Buch als Großforschungseinrichtung gegründet. Gegenüber 1.600 Beschäftigten der ehemaligen DDR-Akademie-Institute arbeiten dort heute nur noch 1.200 Leute. Der benachbarte Wissenschaftspark beherbergt 13 private Hightech-Firmen mit etwa 100 Beschäftigten. Mittelfristig sollen es 20 Betriebe mit 250 Arbeitskräften sein.

Wie eine Anfrage der Abgeordneten Judith Demba von Bündnis 90/ Die Grünen unlängst ergab, ist Berlin mit etwa 180 Anlagen größter bundesdeutscher Standort für Gentechnologie. Die stärksten lokalen Zusammenballungen finden sich in Dahlem mit 41 Anlagen (darunter Freie Universität und Max-Planck-Institut für molekulare Genetik), in Wedding mit 18 Laboren (Universitätsklinik Rudolf Virchow) und in Buch (22 Anlagen am MDC). Ungefähr 60 Gentech-Anlagen wurden aus der DDR übernommen. Das Land Berlin kooperiert mit dem Chemiekonzern Schering AG am Dahlemer Institut für Genbiologische Forschung; 1993 führte dieses einen der ersten Freilandversuche mit genmanipulierten Organismen durch (Kartoffeln in Wetze/Niedersachsen). Hannes Koch