: Panda für Öko-Youngsters
■ WWF vergibt Förderpreise für Naturschutz-Nachwuchs
“Die haben da einfach den Müll in einen Eimer geschmissen“, sagt ein wenig empört der vielleicht achtjährige Tobias über sein Projekt „Grundschule im Grünen“, das neben getrennter Müllsammlung und –vermeidung auf die Integration von Naturschutz und Umweltbildung im gesamten Schulalltag setzt. Dafür erhielt die grüne Grundschule aus Berlin-Hohenschönhausen gestern einen bronzenen Pandabären und 1.000 Mark vom World Wide Fund for Nature – zusammen mit zehn weiteren herausragenden Naturschutzprojekten von der Streuobstwiese über ökologisches, weil abfallarmes Segeln bis zu einem „Naturerlebnisführer“ für eine Jugendherberge.
490 Kinder- und Jugendgruppen aus dem ganzen Bundesgebiet wollten den Bronzepanda haben, der an besonders kreative Gruppen vergeben wird, deren Arbeit hohen „ökologischen Nutzen und langfristiges Engagement“ verspricht, so die WWF-Projektleiterin Margret Mennenga. Gegründet wurde die Stiftung WWF 1961 durch Spenden Reicher und Adeliger, die sich seitdem in ihren Gremien tummeln und vorzugsweise an deren Spitzen aufzufinden sind: Prinz Philip, Herzog von Edinburgh, der Präsident von WWF-International oder Carl-Albrecht von Treuenfels, der Vorsitzende des Panda-Kuratoriums.
Der WWF kümmert sich hauptamtlich um ökologische Projekte, mehr als 2.000 seit der Einführung des Pandapreises. Und die Kids und Jugenldichen lassen sich durch langweilige Danksagungen von ihren Projekten und der Freude über die wohlverdiente Auszeichnung nicht abbringen.
Bodo Meusel und Wiebke Fritzemeier wollen nicht nur selbst beinahe müllfrei segeln, sondern sie erarbeiteten auch gleich eine Broschüre, die das sommerliche Bild überquellender Müllcontainer an den Yachthäfen hoffentlich bald der Vergangenheit angehören lassen werden. Mit ozonempfindlichen Tabakpflanzen läßt eine Schülergruppe aus dem württembergischen Gaggenau Bodenozon „sichtbar“ werden. Die Einladung in die Ökologiestation in Schönebeck wohlverdient, und den Kids und Jugendlichen gefiel der Festtag sichtlich, an dem sie sich und ihr Projekt vor Presse und Fernsehen einmal richtig in Szene setzen können, bevor ihnen Carolin Reiber und Heinz Sielmann, die Bronzepandas in die Hand drückten. hm
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