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Die Elefantenpalme: eine pflanzliche Alternative, hart wie Stoßzahn

Seit neuestem gibt es Elfenbein auch in der artenverträglichen Sorte, kein Schuß fällt, kein einziger Zahn wird gezogen. Die Ernte ist unspektakulär und völlig unblutig. Gemeint ist pflanzliches Elfenbein. Das Fruchtfleisch der Elefantenpalme hat eine verblüffende Ähnlichkeit mit den Stoßzähnen der Dickhäuter.

Wer die beiden von der Herkunft so unterschiedlichen Rohstoffe in der Hand hält, kann kaum Unterschiede ausmachen. Beide bestechen durch die typisch helle Färbung. Auch den Härtetest besteht der Pflanzenstoff wie sein tierischer Verwandter.

Das bei uns im Handel befindliche Material stammt vorwiegend aus den feuchtheißen Regionen Asiens und Afrikas. Dort wird die Elefantenpalme gezüchtet. Ursprünglich jedoch stammt sie aus den Regenwäldern einiger Länder Südamerikas, wo sie als „Unkraut“ wuchert. Ihre Samenfrüchte ähneln eigroßen Kokusnüssen. Hinter der Schale verbirgt sich ein weißes Mark, das mit zunehmender Reife hart wie Stoßzahn wird.

Seine Sternstunde erlebte vegetabiles Elfenbein vor vier Jahren. Damals hatte gerade das Verbot, mit Stoßzähnen zu handeln, unter Schnitzern eine Krise ausgelöst. Während sich der jährliche Bedarf in Deutschland auf etwa 1.000 Stoßzähne belief, verarbeitete Japan im gleichen Zeitraum 20.000 Zähne. Weltweit begann die fieberhafte Suche nach Alternativrohstoffen.

Die Japaner fabrizierten aus Eiern und Mineralien einen Elfenbeinteig. Deutsche Handwerker experimentierten mit brasilianischem Büffelhorn, Bernstein oder sogar porösen Rinderknochen, um daraus Klaviertasten und Billardkugeln herzustellen. In ihrer Not versuchten sie sogar, an die im sibirischen Eis eingeschlossenen Mammutzähne heranzukommen. Vergebens. Unter all den Ersatzstoffen, die ausprobiert wurden, entpuppte sich das pflanzliche Elfenbein als das vielversprechendste Material. mw

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