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Zukunft für die Märkische Faser

■ Brandenburgs Landesregierung will Teil des nicht betriebs- notwendigen Vermögens des Chemiefaserwerkes erwerben

Potsdam (dpa) – Das Überleben der Märkischen Faser AG in Premnitz ist nach Ansicht der brandenburgischen Landesregierung endgültig gesichert. Wie Finanzminister Kühbacher (SPD) am Dienstag mitteilte, seien die Verhandlungen über die Landesbeteiligung mit dem künftigen Zwischeninvestor, der West-NBL, am Vorabend erfolgreich beendet worden. Es werde jetzt ein neuer Weg eingeschlagen, das bisherige Modell einer Anschubfinanzierung durch das Land von 20 Millionen Mark sei vom Tisch. In der Vorwoche war der Verkauf des Premnitzer Unternehmens aus formalrechtlichen Gründen gescheitert. Nach den Plänen wird das Land bis Ende 1996 einen Teil des nicht betriebsnotwenigen Betriebsvermögens der Märkischen Faser erwerben. Den Angaben zufolge handelt es sich dabei um das Kraftwerk sowie Ver- und Entsorgungsanlagen. Der Kaufpreis sei noch offen. Damit beteilige sich das Land indirekt an dem Unternehmen, so Kühbacher. Das Land sei zudem bereit, die Finanzierung von Investitionen bei Bedarf mit Bürgschaften zu unterstützen, so Kühbacher. Eine Höhe wurde nicht genannt. Die Treuhand habe bereits ihre Zustimmung gegeben.

Vertreter von Wirtschafts- und Finanzausschuß des Potsdamer Landtages zeigten sich überrascht. Ursprünglich war eine gemeinsame Sitzung beider Ausschüsse einberufen worden, um über die Anschubfinanzierung zu entscheiden. CDU-Fraktionsvize Klaus Häßler meinte, der Finanzminister habe weder über Summen noch Inhalte berichtet, jedoch einen Nachtragshaushalt angekündigt. Er kritisierte, daß kein Konzept zur Arbeitsplatzsicherung vorgelegt wurde. Im einst größten Chemiefaserwerk der DDR sind derzeit noch rund 1.200 Mitarbeiter beschäftigt. Der bisherige Schweizer Eigentümer, die Alcor Chemie AG, hatte einem Weiterverkauf bereits zugestimmt.

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