: Heftiger Ausbruch zweier Vulkane
■ Papua-Neuguinea: Hafenstadt Rabaul von dichtem Ascheschlamm bedeckt / Eruptionen werden stärker
Sydney/Port Moresby (AFP/ dpa) – Die gewaltigen Eruptionen zweier Vulkane in Papua-Neuguinea haben seit Montag stetig an Intensität zugenommen. Die Hafenstadt Rabaul auf der Tropeninsel Neubritannien wurde von einem unaufhörlichen Regen aus Steinen und glühendheißer Asche überschüttet. In der rauchverhüllten Stadt spitzte sich die Lage dramatisch zu: Die Asche hat sich durch heftige Regenfälle zu schwerem Schlamm verwandelt. Sie lag nach Angaben australischer Hilfsverbände am Dienstag in einer dicken Schicht auf Rabaul und ließ immer mehr Gebäude einstürzen. Gerüchten zufolge kam es gleichzeitig zu Plünderungen.
Entgegen ersten Berichten haben sich bei den Massenevakuierungen am Montag, als rund 40.000 Menschen die Stadt und ihre Umgebung verließen, keinesfalls alle Bewohner retten können. In dramatischen Hilfsaktionen wurden gestern mehrere tausend weitere Menschen per Schiff evakuiert. Die Versorgung der Evakuierten mit Trinkwasser und Nahrungsmitteln bereitet erhebliche Schwierigkeiten.
Alle Land- und Luftverbindungen nach Rabaul sind unterbrochen, Telefonleitungen funktionieren nur sporadisch. Die Vulkane Vulcan und Tavurvur sind seit Montag aktiv. Vorausgegangen war am Sonntag ein Erdbeben der Stärke 5,1 auf der Richter-Skala. 1937, beim letzten schweren Vulkanausbruch, war die von Vulkanen umgebene Stadt fast völlig zerstört worden, mehr als 500 Menschen kamen dabei um. Neben der Sorge um die unmittelbare Gefährdung der Stadt gibt es auch Befürchtungen, daß unter Wasser ausfließende Lavaströme der beiden Feuerberge Vulcan und Tavurvur den spektakulären Naturhafen von Rabaul möglicherweise für immer schließen könnten. Die Fluggesellschaft Cathay Pacific änderte gestern ihre Flugrouten nach Hongkong und Neuseeland, um die gigantische Aschewolke zu umgehen, die das Gebiet seit Montag verdunkelt.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen