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Vom Himmel hoch...

■ Mit Solar-Energie sollen 110 Reihen-Häuser in Bramfeld versorgt werden

Für Umweltsenator Fritz Vahrenholt findet in Bramfeld derzeit ein „qualitativer Sprung“ statt. Denn erstmals soll in Hamburg nicht nur ein Einzelhaus sondern eine komplette Reihenhaussiedlung ihren Wärmebedarf zu über 60 Prozent aus Sonnenenergie decken. Auf den Süddächern von 89 der 110 Reihenhäuser, die unweit des Umweltzentrums Karlshöhe im kommenden Jahr entstehen sollen, werden Sonnenkollektoren montiert – insgesamt 3.500 Quadratmeter. Sie können selbst bei Hamburger Schmuddelwetter noch genügend Sonnenwärme speichern.

Über einen geschlossenen Wasserkreislauf wird die Solarenergie einem unterirdischen Wärmespeicher zugeführt, der insgesamt 5.000 Kubikmeter Wasser faßt. Die Temperatur in diesem größten Warmwasserspeicher der Republik soll rund 85 Grad erreichen. Über Wärmeaustauscher gelangt die zum Heizen und zur Warmwasserbereitung benötigte Wärme in die einzelnen Häuser der Siedlung.

Reicht die so gewonnene Wärme im Winter nicht mehr aus, schaltet sich der sonnenbetriebene Superboiler aus und dafür ein mit Erdgas betriebener Heizkessel ein. Da durch dieses Prinzip über 60 Prozent der benötigten Raumwärme sowie des Energiebedarfs für die Warmwasser-Erzeugung vom Himmel geholt werden können, bleiben der Luft nach Berechnungen der Umweltbehörde jährlich knapp 200 Tonnen Kohlendioxid und 30 Kilogramm Stickoxid erspart.

Das sechs Millionen Mark teure und bundesweit einmalige Projekt wird mit einem Sechstel aus dem Topf der Hamburger Umweltbehörde und zu 50 Prozent mit Geldern des Bundesforschungsministeriums gefördert. Ob auch alles so funktioniert wie geplant oder ob der qualitative Sprung mit einer Bruchlandung endet, wird sich frühestens im Herbst 1995 herausstellen: Dann sollen die ersten Solar-Häuser bezugsfertig sein.

Marco Carini

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