: Der Kandidat
■ betr.: Christian Ströbele
Hans-Christian Ströbele (55) stammt aus Halle an der Saale. Der Vater war Chemiker, das Elternhaus bürgerlich. Nach dem Abitur geht Ströbele zum Bund, studiert dann Jura in Heidelberg und Berlin. 1969 gründet er zusammen mit Horst Mahler in Berlin das erste sozialistische Anwaltskollektiv und ein Jahrzehnt später mit anderen die taz. Er verteidigt Mitglieder der APO und der RAF, Hausbesetzer und Opfer von Fremdenhaß – wie die Familie Arslan aus Mölln.
1970 tritt Ströbele in die SPD ein, 1975 wird er ausgeschlossen, weil er seine RAF-Mandanten mit „Genossen“ angeredet hat. Sein Engagement für diese „Genossen“ bringt den Anwalt selbst in den Knast: drei Wochen Untersuchungshaft und zehn Monate auf Bewährung wegen Unterstützung einer kriminellen Vereinigung.
Ströbele ist eine wichtige Figur der alternativen Bewegung: von 1985 bis 1987 gehört er zur Grünen-Fraktion im Bundestag. 1989 bastelt er entscheidend an der rot-grünen Koalition in Berlin mit, 1990 wird er Sprecher im Bundesvorstand der Grünen. Schon 1991 tritt er zurück: Während des Golfkrieges hat er die Angriffe des Irak auf Israel als „logische, fast zwingende Konsequenz der Politik Israels gegenüber den Palästinensern und arabischen Staaten“ bezeichnet. Seit 1992 ist er Vorsitzender der Grünen-Fraktion in der Berzirksverordnetenversammlung Berlin-Tiergarten und Vorsitzender des Ausschusses für Ausländerangelegenheiten. Für den 13. Deutschen Bundestag will Ströbele im Berliner Wahlkreis Kreuzberg/Schöneberg das erste Bundestagsdirektmandat für die Bündnisgrünen holen.
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