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Bei Anschlag auf Asylheim starben zwei Menschen

■ Keine politischen Hintergründe

Berlin(taz) – Bei einem Brandanschlag auf ein Asylbewerberheim im ostwestfälischen Herford wurden gestern morgen eine 23jährige Kosovo-Albanerin und ihr elfjähriger Bruder getötet.

Ein Sondereinsatzkommando der Polizei nahm am Nachmittag auf einer Hamburger Baustelle zwei türkische Männer im Alter von 40 und 43 Jahren fest. Einer der beiden gilt als dringend tatverdächtig, der andere könnte auch als Zeuge in Frage kommen.

Rassistische Motive für den Mordanschlag können nach Auskunft der ermittelnden Bielefelder Polizei ausgeschlossen werden. Eine Herforderin, die die Flüchtlinge in dem Containerlager seit Jahren betreut, berichtete, ein Türke habe die Familie der Opfer seit Wochen telefonisch bedroht und mehrfach angekündigt, er werde ihre Unterkunft abbrennen.

Generalbundesanwalt Kay Nehm hatte das Ermittlungsverfahren an sich gezogen, da rassistische Motive zunächst nicht auszuschließen waren. Über die Festgenommenen wollte die Bundesanwaltschaft gestern jedoch keine Auskunft geben.

Der Brand war um vier Uhr früh von Nachbarn bemerkt worden. Die Baracke brannte völlig nieder. Die 23jährige und ihr Bruder konnten nur noch tot geborgen werden. Andere Flüchtlinge erlitten leichte Rauchvergiftungen. Zum Zeitpunkt des Anschlags befanden sich siebzig Menschen in den Baracken. In der Herforder Unterkunft leben seit vier Jahren überwiegend Kosovo-AlbanerInnen und Flüchtlinge aus Rumänien. In den letzten drei Jahren hatte es mehrfach rechtsradikale Anschläge auf das Containerdorf gegeben. Bei einem der Brandanschläge war eine Frau erheblich verletzt worden. Über Monate hatten Deutsche die Flüchtlinge damals unterstützt und nachts mit ihnen Wache gehalten. Die Täter der letzten Nacht jedoch konnten unbemerkt auf das umzäunte Gelände gelangen. Einen Wachdienst zum Schutz der AsylbewerberInnen hatte die Stadt Herford nicht eingerichtet. Bettina Markmeyer Seite 4

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