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Marines stürmen Radio Haiti

■ Spannung in Port-au-Prince nach Handgranatenanschlag auf Demonstration

New York/Port-au-Prince (AP) – Hunderttausende Menschen wollten gestern auf Haiti zu einer Großkundgebung von Aristide-Anhängern zusammenkommen. Zu der Demonstration aus Anlaß des dritten Jahrestages des Militärputsches wurden Anschläge der berüchtigten haitianischen Geheimpolizei befürchtet. Bereits am Vortag waren bei einem Handgranatenanschlag mindestens vier Menschen getötet und 62 verletzt worden. Die Großkundgebung begann gestern mit einer Messe in der Kathedrale von Port-au- Prince, an der mehrere tausend Menschen teilnahmen. US-Soldaten bezogen an den Hauptstraßen Posten, Kampfhubschrauber flogen dicht über zentralen Plätzen.

In den frühen Morgenstunden besetzten Marineinfanteristen den staatlichen Rundfunk- und Fernsehsender in der Hauptstadt. Hunderte von Menschen jubelten den 28 Soldaten zu, die die Angestellten des Senders nach Hause schickten. Der staatliche Sender habe gegen Aristide und die demokratisch gewählten Organe Haitis agitiert und zu Unruhen angestiftet, sagte US-Botschafter William Swing dem US-Fernsehsender CNN.

Der UNO-Sicherheitsrat integrierte mit der Aufhebung der Sanktionen gegen Haiti den Karibikstaat wieder in die internationale Gemeinschaft. Das Wirtschaftsembargo soll nach dem am Donnerstag abend in New York einstimmig gefaßten Beschluß aber erst eine Minute nach Mitternacht jenes Tages beendet werden, an dem Aristide wieder in sein Land zurückgekehrt ist. Seiten 8 und 10

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