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■ Checkpoint Charlie in Berlin-Mitte

Der Checkpoint Charlie in der Friedrichstraße, der am 22. September 1961 eröffnet wurde, stand für den Viermächtestatus der damals geteilten Haupstadt. Von achtzig innerstädtischen Übergängen war er allein den Westalliierten vorbehalten, Berliner und Westdeutsche durften hier nicht passieren. Benannt wurde er nach dem Nato- Alphabet. Checkpoint Alpha hieß der Kontrollpunkt bei Helmstedt, Checkpoint Bravo die Zoll- und Grenzstation Dreilinden.

Zwischen 1961 und 1963 flohen 1.200 Menschen über Checkpoint Charlie, indem sie sich als alliierte Soldaten oder Ausländer ausgaben. Am 17. August 1962 schossen DDR- Grenzer auf den achtzehnjährigen Paul Fechter und ließen ihn auf dem Todesstreifen verbluten.

Heute erinnern nur noch ein Wachturm und zwei Schranken an den Kontrollpunkt. Die Abfertigungshalle steht in Trebbin nahe Berlin. Eine Firma kaufte sie für eine Mark und produziert darin jetzt Kunststoffenster. Ein kleines Freiluftmuseum mit Todesstreifen-Inventar wird künftig an den Checkpoint Charlie erinnern. 1998 soll das American Business Center auf dem heute verödeten Areal bezugsfertig sein.

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