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Almosen abgelehnt

■ IWF kann sich in Madrid nicht über neue Sonderziehungsrechte einigen

Madrid (taz) – Etwa 5.000 Menschen haben gestern vor dem Kongreßgebäude in Madrid gegen die Politik des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank protestiert. Die beiden Organisationen, die in dieser Woche ihre offizielle Jahrestagung abhalten, seien mit schuld am Hunger in der Welt. Greenpeace und die Organisation „Erklärung von Bern“ (EvB) fordern im Namen von rund 200 Entwicklungshilfegruppen aus 25 Ländern, die Schulden der ärmeren Länder bis Ende 1995 um die Hälfte zu streichen.

Hinter verschlossenen Türen hatten die Delegierten aus den Entwicklungsländern schon am Sonntag für einen Eklat gesorgt. Der sogenannte „Interimsausschuß“ des Internationalen Währungsfonds konnte sich nicht auf den Vorschlag über die Ausgabe neuer Sonderziehungsrechte einigen, den die Gruppe der sieben reichsten Industrieländer am Vortag bereits der Presse verkündet hatte: Anders als von IWF- Chef Michael Camdessus vorgeschlagen, solle das Kunstgeld des IWF nur um 35 Milliarden Mark aufgestockt und zum größten Teil den ehemals sozialistischen Ländern Osteuropas zur Verfügung gestellt werden.

Wie Camdessus hatte auch die Mehrheit der Entwicklungsländer im IWF eine weit höhere Rate im Gegenwert von rund 81 Milliarden Mark gefordert. Sie lehnten das Angebot der Industrieländer ab. Über eine neue Ausgabe von Sonderziehungsrechten kann nun erst im kommenden Frühjahr wieder beraten werden. Seiten 7 und 10

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