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Die große Wunde bleibt

■ Betr.: „Ägypten will Beschnei dung von Mädchen verbieten“, taz vom 27.9. 1994

Karim El-Gawhary beleuchtet die Mädchenbeschneidung nur unter dem Aspekt der „Hygiene“ und der damit verbundenen „Gesundheitsgefährdung“ – als wäre die Praxis unbedenklich, wenn bloß nicht diese „äußerst unhygienischen Umstände“ die Beschneidung zum Problem machten.

Kein Wort von der lebenslänglichen Vernichtung eines freudespendenden Körperteils, kein Wort von der Verstümmelung des weiblichen Körpers, kein Wort von den lebenslangen körperlichen und seelischen Schmerzen, die die betroffenen Frauen begleiten, kein Wort von dem Unrecht, der Gewalt, die kleinen weiblichen Menschenwesen angetan wird und die niemals wieder gutzumachen ist.

Zur Lektüre sei dazu empfohlen „Possessing the Secret of Joy“ von Alice Walker, im Roman, in dem die Autorin das lebenslängliche Leid einer Frau beschreibt, der als Kind die Genitalien verstümmelt wurden. Die große Wunde bleibt Lebensbegleiterin der betroffenen Frauen – auch wenn sie das „Glück“ hatten, unter hygienischen Bedingungen beschnitten zu werden. Sabina Suhrmann, Vlotho

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