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Wahlschlappe für Österreichs Regierungsparteien

■ Rechtspopulist Jörg Haider im Aufwind

Wien (dpa/AP/taz) – Die Regierungsparteien, Sozialisten (SPÖ) und die konservative Volkspartei (ÖVP), mußten bei der Parlamentswahl in Österreich gestern erhebliche Einbußen hinnehmen. Der Rechtspopulist Jörg Haider konnte deutliche Stimmengewinne verbuchen. Nach einer Hochrechnung des österreichischen Fernsehens unmittelbar nach Schließung der letzten Wahllokale büßte die SPÖ, die 1990 noch 42,8 Prozent der Stimmen erreicht hatte, 5,4 Prozentpunkte ein. Die ÖVP sackte von 32,0 Prozent 1990 auf 25,7 Prozent ab. Deutlich zulegen konnte die rechtsgerichtete Freiheitliche Partei (FPÖ) Haiders, die 5,7 Prozentpunkte auf 22,3 Prozent zulegen konnte. Einen Stimmenzuwachs von 2,8 Prozentpunkten auf 7,6 Prozent gab es für die Grünen. Das Liberale Forum, das sich im Vorjahr von der FPÖ abgespalten hatte, schaffte mit 5,6 Prozent deutlich den Einzug in den Nationalrat. Die Wahlbeteiligung dürfte sich gegenüber dem letzten Urnengang (86 Prozent) deutlich verringert haben. Knapp 5,8 Millionen Österreicher waren wahlberechtigt. Die Prognosen und Einschätzungen der Meinungsforscher haben sich damit bestätigt. Nachdem bei mehreren Fernsehduellen die PolitikerInnen der Oppositionsparteien die Herren der Großen Koalition in die Enge getrieben hatten, waren deutliche Verschiebungen in der Wählerpräferenz festgestellt worden. Jörg Haider hatte im Wahlkampf versucht, seine Freiheitliche Partei mit rassistischen Sprüchen als die „einzig wahre“ Opposition zu profilieren.

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