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Erneut S-Bahn-Überfälle von Rechtsradikalen in Berlin

■ Skins versuchten, Menschen aus Zug zu werfen

Berlin (taz) – Drei Wochen nachdem ein 25jähriger Ghanaer von Rechtsradikalen aus der Berliner S-Bahn geworfen und dabei fast getötet wurde, gab es erneut zwei Mordversuche in Berlin. Skinheads und rechte Jugendliche haben am frühen Samstag morgen versucht, einen 37jähriger Mosambikaner aus dem fahrenden S-Bahn-Zug zu werfen. Er überlebte, da die Abteiltür während der Fahrt nicht geöffnet werden konnte und ihm auf einer Station die Flucht gelang. Ebenfalls in der S-Bahn bedrohten 20 Skinheads einen Mann, warfen seinen Mantel und sein Fahrrad aus dem Zug. Anschließend versuchten die Randalierer, den Mann selbst hinauszustoßen. Nur das Eingreifen einer 18jährigen Frau konnte das verhindern.

In einem dritten Fall wurde ein 22jähriger Mann von vier Skinheads so schwer zusammengeschlagen, daß er mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Grundlos wurden wenig später zwei 17jährige von einer Gruppe von etwa 20 Jugendlichen in der S-Bahn geschlagen und getreten.

Daß das couragierte Eingreifen von Einzelnen in solchen gefährlichen Situationen enorm wichtig ist, bestätigt im taz- Interview der Bremer Soziologe Gunnar Heinsohn. „Viele von denen, die zusehen, warten mit einem Teil ihrer Persönlichkeit darauf, daß jemand die Initiative ergreift. In fast allen Fällen wird dieser einzelne Unterstützung bekommen.“ Heinsohn empfiehlt, daß das Eingreifen schon im Kindergarten als Sozialtraining gelehrt werden solle. kotte Seite 4

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