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Eine offene Hand findet eine treue Hand

■ Ein Magdeburger Gericht versucht, einen Treuhand-Grundstückskandal aufzuklären

Magdeburg (taz) – Bestechungsgelder? Nein, so etwas hat Andreas Grünebaum nie in die Hand genommen. Mit Lino Vulcano, seinem Lieblingskunden in der Treuhandfiliale von Magdeburg war es vielmehr so gewesen: Lino, der Unternehmer aus Stuttgart, hat Honorare für Rechtsberatungen bezahlt. Nicht für Rechtshilfe von Andreas Grünebaum persönlich, nur für Rechtsberatung ganz allgemein, die ein anderer Stuttgarter Geschäftsfreund durch einen anderen Rechtsanwalt in Rechnung hat stellen lassen.

Verwirrung im Gericht, das den Skandal aufklären will. Noch einmal von vorne bitte, Anwalt Christoph von Katte sagt als Zeuge: „Ich hatte mich in Grünebaums Kanzlei eingemietet, weil ich damals in Magdeburg keine Büroräume fand.“ Nun ja, das ist ein Grund. Dann war Vulcano plötzlich halt auch Kattes Mandant, weil Grünebaum ja schließlich Treuhanddirektor war und an einem Interessenkonflikt litt. Es ging um zwei Verfahren vor dem Magdeburger Kreisgereicht. 60 Prozent des Honorars flossen trotzdem an Grünebaum, den Vielbeschäftigten. Sieben Monate lang waren das jeweils 7.000 Mark gewesen und zusätzlich noch eine Einmalzahlung in Höhe von 6.000 Mark. Ganz zu schweigen von einem Porsche ... Am Ende jedenfalls besaß Lino Vulcano Grundstücke, für die er weit weniger bezahlt hat, als sie wert sind. Die Staatsanwaltschaft hält an ihren Vorwurf der Bestechung fest. Eberhard Löblich

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