Fremde Federn -betr.: "Vom Himmelhoch...", taz vom 23.9.94

Betr.: „Vom Himmelhoch...“, 23.9.94

Nun feiern sie alle wieder und klopfen sich heftigst auf die Schultern. 4 Millionen Mark Fördermittel für ein einmaliges Solarförderprojekt in Hamburg-Bramfeld haben die Hamburger Verwaltung, HeinGas und das Bundesministerium für Forschung und Technologie bereitgestellt. Nein, es gibt eigentlich keinen Grund, hier Kritik zu üben. Die Lobpreisungen können für diese Art Projekte gar nicht groß genug sein. Da stimme ich dem Umweltsenator Vahrenholt unumwunden zu.

Aber wo bleiben die Belobigungen für die eigentlichen Initiatoren? Mehrere Jahre haben Ursel Beckmann und andere Menschen gegen die Unbillen auch der Verwaltung zu kämpfen gehabt. Es sah nicht immer gut aus um das Projekt, weil sich Teile der Hamburger Verwaltung zunächst vor dieser Idee verschlossen hatten. Nun ist alles zu einem guten Ende gekommen. Da wäre es angebracht gewesen, hier Ursel Beckmann und ihre Unterstützer/innen mindestens einmal zu erwähnen. Es ist in diesen Zeiten nämlich trotz eigentlich anderslautender Weisheit durchaus legitim, sich „mit fremden Federn zu schmücken“, wenn dabei ein förderungswürdiges Ziel erreicht wird und wenigstens einige Federn an die Initiatoren weitergereicht werden.

Mit freundlichen Grüßen

Werner Steinke