: Narmada: Die Geißel des Fortschritts
■ 80.000 Menschen arbeiten an der Zerstörung der Lebensgrundlagen der indischen Ureinwohner
Der natürliche Lebensraum von hunderttausenden Adivasi, den Ureinwohnern Indiens, wird durch den Bau von gigantischen Staudämmen im Narmadatal zerstört. Eine angemessene Rehabilitation ist für die Vielzahl der Betroffenen gar nicht möglich. Den „armen“ Stammesvölkern droht Elend in Städten und Blechsiedlungen. Vorrangige Nutznießer des Projekts sind Bauunternehmer, Industrie und reiche Zuckerrohrfarmer in der Region Ahmedabad und Baroda. In die fernen Dürregebiete in Saurashtra und Kutch wird kein Narmada-Wasser gelangen, prognostiziert die Bewegung zur Rettung der Narmada (NBA). Obwohl der Nutzen von Großstaudämmen weltweit umstritten ist und die Weltbank aufgrund einer eigenen Nachprüfung des Projekts von der Finanzierung zurückgetreten ist, wird der Bau des Sardar Sarovar Staudamms von einer übereifrigen Industrie- und Politikerlobby mit allen Mitteln vorangetrieben. Kleine, schnellgreifende Projekte für Bewässerung und Trinkwasserversorgung werden zurückgestellt, da die finanziellen Mittel in einem Prestigevorhaben versickern.
Text/Fotos: Jörg Böthling
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