: Walforscher: Psssssst, Delphin!
Harderwijk (dpa/taz) – Während der zehn Meter lange, vor der Nordseeinsel Helgoland entdeckte tote Buckelwal geborgen wird, stellt der niederländische Walforscher Ron Kastelein seine im Delphinarium von Harderwijk am Ijsselmeer erstellte Studie über Meeressäuger vor. Die Versuche ergaben, daß Delphine sehr gut hören können.
„Bisher war es völlig unbekannt, wie gut Delphine über Wasser hören. Wir haben jetzt nachgewiesen, daß ihre Gehörfrequenz 750 bis 3.300 Herz umfaßt, das ist ungefähr das Spektrum des Menschen“, sagte Kastelein gestern. Für die Untersuchung wurde der zur Familie der Delphine gehörende Schweinswal „Marco“ über vier Monate hinweg täglich getestet. „Marco“ wurde im vergangenen Jahr als Jungtier am Strand der Nordseeinsel Sylt angespült und wurde in Harderwijk großgezogen.
Das Ergebnis der Untersuchung hat nach Ansicht von Kastelein eine große praktische Bedeutung: „Wir wissen jetzt, daß Geräusche, die wir selbst als laut oder schrill wahrnehmen, auch von Delphinen so empfunden werden. Für einen Transport der Tiere heißt das zum Beispiel: Nicht mit den Türen knallen.“
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