Deutscher Dom in Flammen

■ Kuppel des Bauwerks vor dem Einsturz

Berlin (dpa/taz) – Bei Bauarbeiten in der Kuppel des Deutschen Doms am Berliner Gendarmenmarkt ist gestern nachmittag ein Feuer ausgebrochen. Stunden nach Ausbruch des Brandes kämpften rund 120 Feuerwehrleute am Abend noch gegen die Flammen. Die Kuppel drohe einzustürzen, sagte Landesbranddirektor Albrecht Broemme. Unklar sei, ob auch der Turm gefährdet sei. Die Steinkonstruktion stehe auf Stahlträgern, die sich durch die Hitze erwärmten und einzustürzen drohten. Vordringlichstes Ziel sei es, ein Übergreifen den Flammen auf den Turm zu verhindern. Bei diesem handele es sich im Gegensatz zur Kuppel um ein Original, dessen Steine, Reliefs und Figuren schon durch Löschwasser beschädigt würden. Beim Einsturz der Kuppel entstünden zwar ein „enormer Knall“ und ein Feuerball, das Hauptgebäude wäre davon jedoch nicht bedroht.

Als vermutliche Brandursache nannte die Feuerwehr Bitumenverklebearbeiten, die mit offener Flamme ausgeführt wurden. Der Brand sei im Hohlraum zwischen der Holzverkleidung und der Metallaußenhaut der Kuppel entstanden. Die Feuerwehr konnte die Kuppel zunächst nur vorsichtig kühlen, da sie nicht von außen geöffnet werden konnte. Die Zinkhaut der Kuppel glühte hellorange, bis die Flammen sich dann durch das Metall durchgefressen hatten. Erst durch die so entstandene Öffnung war es möglich, den Brand direkt zu bekämpfen.

Der im Krieg zerstörte Dom wird seit Mitte der 70er Jahre wiederaufgebaut. Der prächtige Bau sollte bis zum Jahr 1996 wieder vollständig hergestellt sein. Seite 21