Weiter Ärger um Grenzhaus-Abriß

■ Neuer Verein „Bürgerhaus Stellingen“ gegründet

Auch nachdem feststeht, daß das alte Grenzhaus am Langenfelder Damm nicht mehr zu retten ist, beschäftigt der vor wenigen Tagen begonnene Abriß des historischen Gemäuers – Anfang kommender Woche sollen auch die Außenmauern fallen – die Stellinger. Der GAL-Abgeordnete im Ortsausschuß Stellingen, Horst Becker, will jetzt in einer kleinen Anfrage von der Eimsbütteler Bezirksverwaltung Details über den Abbruch und den Bauträger wissen, der auf dem Gelände zwölf Sozialwohnungen errichten will. Es waren Gerüchte aufgekommen, die die Existenz eines Investors bezweifelten (die taz berichtete).

Der Leiter des Eimsbütteler Liegenschaftsamtes Michael Carlsson hingegen versicherte der taz, daß es einen Bauinteressenten gebe. Gekauft hat dieser die Fläche allerdings nicht, auch eine Baugenehmigung liegt noch nicht vor. Dennoch zahlt das Liegenschaftsamt den Abriß. Carlsson erklärt dies so: „Bei Sozialwohnungen gibt es Höchstsätze für die Finanzierung, darum müssen wir diesem Bewerber das Grundstück baufertig übergeben.“ Außerdem laufe das Genehmigungsverfahren: „Wir sind sehr zuversichtlich, daß es positiv entschieden wird“, so Carlsson.

Peter Rickers, Vorsitzender des Vereins Heimatmuseum Stellingen-Langenfelde e.V., der bis zuletzt für den Erhalt des Grenzhauses gekämpft hatte, ist über dieses Vorgehen nach eigenen Worten „geschockt“: „Das ist ein Skandal, die brechen auf Verdacht ab.“ Aufgrund der Auseinandersetzungen um das Gebäude hat sich in dieser Woche der Verein „Bürgerhaus Stellingen“ gegründet, der nun nach anderen Räumen für einen Stadtteiltreff sucht.

Stefanie von Drathen