piwik no script img

■ Deutsch-Schweizer Bank pleiteAufsichtsratschef wollte nicht zahlen

Frankfurt/Berlin (AP) – Das Bundesamt für das Kreditwesen in Berlin hat am Montag abend der in Frankfurt ansässigen „Deutsch- Schweizer Bank“ die Zulassung entzogen und die Schließung angeordnet. Die Verluste hatten sich auf mehr als die Hälfte des haftenden Kapitals angehäuft. Der „erhebliche Abschreibungsbedarf“ habe die Zufuhr frischen Kapitals nötig gemacht, sagte gestern ein Sprecher des Direktoriums. Daraufhin seien von der türkischen Aktionärsgruppe Özal und der Alem Bank Kazakhstan 75 Prozent des Aktienkapitals der Bank von 27 Millionen Mark an den italienischen Kaufmann Sergio Cuoghi verkauft worden, der zudem eine Erhöhung des Grundkapitals auf 50 Millionen Mark und Garantien für ausfallgefährdete Kredite versprochen habe. Cuoghi ließ sich zum Aufsichtsratsvorsitzenden wählen, behielt sein Geld jedoch lieber in der eigenen Tasche. Die italienische Finanzspritze blieb aus, damit gebe es „für eine Fortführung der Geschäfte keine Grundlage mehr“, sagte gestern der Direktoriumssprecher. Die Kundeneinlagen der Bank beliefen sich am 30. September auf 121 Millionen, das Geschäftsvolumen auf 227 Millionen Mark.

Lesen gegen das Patriarchat

Auf taz.de finden Sie eine unabhängige, progressive Stimme – frei zugänglich, ermöglicht von unserer Community. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen