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Streit um Mahfus-Buch

■ Ägyptens Zeitungen wetteifern um den Abdruck des verbotenen Romans

Kairo (AFP) – Ein wegen angeblicher Gotteslästerungen verbotener Roman des Nobelpreisträger Nagib Mahfus ist zum Zankapfel ägyptischer Zeitungen geworden. Vor 35 Jahren hatte die religiöse Gerichtsbarkeit der Sunniten in Ägypten den Roman „Die Kinder unseres Viertels“ verboten. Heute streiten sich die Zeitungen um die Abdruckrechte. Das Buch gewann durch ein Attentat auf Mahfus vom 14. Oktober zusätzlich an Brisanz.

Die wichtigste ägyptische Tageszeitung Al Ahram veröffentlichte am Samstag auf ihrer ersten Seite einen Brief von Nagib Mahfus vom 20. Oktober, in dem der Autor der Zeitung die Exklusivrechte für die Veröffentlichung des Romans zu einem späteren Zeitpunkt zusicherte. Dieselbe Zeitung hatte am Donnerstag ein Interview des Schriftstellers gedruckt, in dem sich Mahfus gegen die sofortige Presseveröffentlichung des Buches aussprach. Da radikale Islamisten Front gegen sein Werk gemacht hätten, befürchte er, daß die Leser nicht unvoreingenommen an die Lektüre herangehen würden. Niemand habe ihn um die Erlaubnis für die Veröffentlichung des Romans gebeten, betonte Mahfus in dem Interview. Nach Angaben der Zeitung will Mahfus den Termin für die Veröffentlichung „zum geeigneten Zeitpunkt“ bekanntgeben.

Dessen ungeachtet begann die linke Wochenzeitung Al Ahali am vergangenen Mittwoch mit der Veröffentlichung des Romans. Die regierungstreue Tageszeitung Al Masa'a folgte am Samstag.

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