: Koalition gegen Sekte
■ Hamburger Mietervereine und Makler machen gegen Scientologen mobil
Jetzt geht's los: Zum ersten Mal traf sich in dieser Woche eine ungewöhnliche Koalition. Makler und Mietervertreter zusammen mit Grundeigentümern und Sekten-Spezialisten an einem Tisch. Ihr gemeinsames Ziel: den Immobilienhändlern und „Entmietungsfirmen“ im Dunstkreis der US-Sekte Scientology das Handwerk zu legen.
Geladen hatte der Hamburger Vorsitzende des Rings deutscher Makler (RDM), Peter Landmann. Ein Teilnehmer der Runde: „Die Maklerverbände merken langsam, daß die Aktivitäten der Scientologen den Ruf ihrer Branche ruinieren.“ Der Verband deutscher Makler (VDM), die Hamburger Innenbehörden-Arbeitsgruppe „Scientology“, der Mieterverein zu Hamburg, „Mieter helfen Mietern“, aber auch der Grundeigentümerverband, die Handelskammer und der Verband Norddeutscher Woh-nungsunternehmen schickten ihre VertreterInnen zu der bundesweit bislang einmaligen „konzertierten Aktion“ gegen die US-Sekte.
Zwar wurden konkrete Maßnahmen noch nicht geplant, doch am Ende waren sich alle TeilnehmerInnen des Aktionsbündnisses einig: Wir machen in dieser Runde weiter. Im Vordergrund sollen dabei juristische Schritte gegen rechtlich fragwürdige Umwandlungsmethoden von Firmen im Dunstkreis der Sekte stehen. Auch eine gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit aller Beteiligten ist geplant.
Bevor die „konzertierte Aktion“ in ihre nächste Runde geht, wollen sich in der kommenden Woche aber erst einmal RDM-Chef Landmann und VertreterInnen der Hamburger MieterInnenvereine zu einem „Spitzengespräch“ treffen. Einen ersten „Erfolg“ haben die vielen Veröffentlichungen über das Treiben der im Immobiliengeschäft aktiven Sektenmitglieder bereits gezeigt. Viele in Hamburg bekannte scientologische „Mieterberater“ haben ihre Aktivitäten verlegt: Ihre Geschäfte beschäftigen jetzt die Berliner Mietervereine.
Thomas Koch
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