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Lufthansa bleibt stur

■ Rushdie darf weiter nicht mitfliegen

Frankfurt/Main/Berlin (dpa/ taz) – Die Deutsche Lufthansa AG will Salman Rushdie auch nach den Protesten durch das Internationale Schriftstellerparlament nicht befördern. Lufthansa-Sprecher Josef Grendel sagte gegenüber dpa am Montag, die Fluggesellschaft lehne eine Beförderung aus „übergeordneten Sicherheitsgesichtspunkten“ ab. Die Lufthansa werde in ihrer Position, nach der sie alle Passagiere vor Anschlägen schützen müsse, vom Bundesverkehrsministerium in Bonn unterstützt. Auf Anfrage der taz wies der Sprecher des Bundesverkehrsministeriums, Matern, allerdings scharf den Eindruck zurück, es seien Empfehlungen gegeben worden, Rushdie nicht zu transportieren. Zwar habe der Bund als Miteigentümer der Luftlinie ein besonderes Interesse an der Sicherheit der Passagiere, es habe aber keine Anfrage der Lufthansa bezüglich Rushdies gegeben. Die Entscheidung zur Transportverweigerung gegenüber Salman Rushdie sei die alleinige Angelegenheit der Lufthansa.

Das Internationale Schriftstellerparlament hatte am Wochenende in Strasbourg die Transportverweigerung für Rushdie verurteilt. Zur Zeit gibt es unter den europäischen Fluggesellschaften keine einheitliche Haltung gegenüber Rushdie. Zurückhaltend äußerten sich Sprecher der italienischen Alitalia, der österreichischen AUA sowie der skandinavischen SAS. „Man kann generell natürlich nicht ausschließen, daß jemand aus Sicherheitsgründen nicht mitgenommen wird“, so SAS-Sprecher Stefan Lönnqvist.

Während British Airways Rushdie als ein Sicherheitsrisiko betrachtet und nicht befördert, sagte eine Air-France-Sprecherin der dpa am Montag in Paris: „Entsprechend der Tradition Frankreichs und in Anerkennung der Menschenrechte nehmen wir keinen Ausschluß von Personen vor.“ jl

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