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Stellen geschaffen, nicht abgeschafft

■ betr.: „Historische Museen Berlins in schwarzer Hand“, taz vom 20.10.94

Das „Museum für Deutsche Geschichte“ im Zeughaus ist nicht durch das Deutsche Historische Museum „abgewickelt“ worden. Die fristlose Schließung des MfDG war ein Regierungsakt der souveränen DDR im August 1990 und erfolgte ausdrücklich in Würdigung der Tatsache, daß das MfDG seinem Auftrag nach ein Institut zur Propagierung des Marxismus- Leninismus gewesen war. Es lag in der Logik des Untergangs der kommunistischen DDR, daß auch ihr Institut zur Propagierung des offiziellen Geschichtsbildes seine Tätigkeit einstellte. Mit dem Ende des MfDG hat das DHM genausowenig zu tun wie die Bundesrepublik/West im Sommer 1990 mit der Entfernung der DDR-Staatsembleme aus öffentlichen Gebäuden.

Das Deutsche Historische Museum hat von der Bundesregierung zum Stichtag 3.10.1990 ausschließlich Gebäude und Sammlungen zur Nutzung übergeben bekommen. Zugleich wurde eine Empfehlung ausgesprochen, nach Möglichkeit ehemalige Mitarbeiter der aufgelösten Institution für die Aufbauarbeit des DHM heranzuziehen. Wir haben es Ende 1990 geschafft, zirka 100 neue Planstellen zu erhalten, und haben zugleich durch Umschichtungen im DHM- Haushalt Mittel für Zeitstellen bereitgestellt. Die Qualifikationen wurden bei der Neueinstellung ebenso berücksichtigt wie soziale Gesichtspunkte.

Fazit: Das DHM hat Stellen geschaffen, nicht abgeschafft. Prof. Dr. Christoph Stölzl, Deutsches Historisches Museum

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