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Dollars and Dynasties

Es war der Wahlkampf der Familiendynastien und der Millionäre. Im US-Kongreß wird Ted Kennedy nicht nur auf seinen Neffen Joe treffen, der wieder ins Repräsentantenhaus einzieht, sondern auch auf Sohn Patrick, der seinen Wahlkreis im US-Bundesstaat Rhode Island vertritt. Im Hause Bush dürften gemischte Gefühle vorherrschen. George W., der ältere Sohn des Ex-Präsidenten, siegte gegen Gouverneurin Ann Richards in Texas, sein Bruder Jeb verlor im Kampf um das Gouverneursamt Florida gegen Amtsinhaber Lawton Chiles. Jeb mag sich damit trösten, daß ebenfalls in Florida Hugh Rodham, Bruder von Hillary Rodham Clinton, klar gegen den amtierenden Senator Connie Mack unterlag. Eine bittere Niederlage muß der Brown- Clan in Kalifornien verkraften. Kathleen Brown, Tochter und Schwester ehemaliger Gouverneure, wurde in einem rabiaten Law-and-order-Wahlkampf deutlich vom republikanischen Gouverneur Pete Wilson geschlagen. Finanziell schlug dieser Wahlkampf alle Rekorde. Bis zum Wochenende hatten sämtliche Kandidaten für Kongreßsitze 450 Millionen Dollar ausgegeben – 18 Prozent mehr als im Präsidentschaftswahljahr 1992. Oliver North, erfolgloser Senatskandidat in Virginia, sammelte mit Unterstützung der christlichen Rechten 17,6 Millionen Dollar an Wahlkampfspenden ein. Der dreisteste Versuch, sich mit der eigenen Brieftasche einen Senatssitz zu erkaufen, scheiterte knapp: Michael Huffington, dessen Privatvermögen dank väterlicher Ölgeschäfte auf 75 Millionen Dollar geschätzt wird, investierte fast 30 Millionen in seinen Wahlkampf gegen die demokratische Senatorin und Millionärin Dianne Feinstein. Am Ende fehlten ihm nur ein paar tausend Stimmen zum Erfolg.

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