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Castor rollt am 24. November

Die Bundesbahn hat die Polizei darüber informiert, wann sie die ersten abgebrannten Brennelemente nach Gorleben fahren will  ■ Aus Hannover Jürgen Voges

Das Landeskabinett von Niedersachsen weiß schon seit ein paar Tagen Bescheid. Der Innenminister hat seine Kollegen darüber informiert, daß am 24. November, genau einen Monat vor dem Heiligen Abend, der erste Castor-Behälter mit hochradioaktivem Müll in Richtung Gorleben rollen soll.

Die Vorbereitungen der Polizei haben begonnen. Schon am Mittwoch ist die Bezirksregierung Lüneburg von der Bundesbahn informiert wurden. Auch in den Vorbereitungsgesprächen auf regionaler Ebene wurde der 24. November genannt.

Die Planung steht fest, nur hat der Innenminister in diesem Sommer gewisse Erfahrungen gemacht. Eine Verzögerung sei „prinzipiell möglich“, sagt er, auch ein taktisches Vorziehen des Termins sei denkbar. Rechtlich sei der Transporteur nur verplichtet, die Sicherheitsbehörden vier Tage vor der tatsächlichen Abfahrt des Castors in Philippsburg zu informieren. Angesichts des Großeinsatzes, der entlang der Bahnstrecken vom AKW-Philippsburg und im Landkreis Lüchow-Dannenberg in Szene gesetzt wird, ist die Polizei allerdings wenig flexibel. Für die Sicherung des Schienenweges bis Dannenberg ist der Bundesgrenzschutz zuständig. Für den Schutz im Landkreis selbst hat das Land Niedersachsen zusätzlich zu den eigenen Polizeikräften eine Abteilung des Bundesgrenzschutzes (400 bis 500 Mann) und Unterstützung aus mindestens drei benachbarten Bundesländern angefordert. Ein Einsatz dieser Größenordnung sei bisher nur einmal, für den Abtransport US-amerikanischer Giftgasgranaten, geplant worden, sagt der Sprecher des Innenministeriums.

Verschlußsache ist noch, auf welchen Bahnstrecken der Castor die 500 Kilometer von Philippsburg bis Dannenberg zurücklegen soll. Ab Kassel sind drei verschiedene Varianten im Gespräch, wobei auch eine Route über die östlichen Bundesländer erwogen wird.

Niedersachsens Umweltministerin Griefahn hat gar nichts mehr zu sagen. Sie muß bis Montag um 12 Uhr der Gorlebener BLG die Zustimmung zu dem Transport erteilen. Das verlangt ein erneutes Schreiben des Bundesumweltministers. Ihre vier Bedingungen muß Monika Griefahn wieder streichen. Klaus Töpfer, der sich den Bescheid vorab vorlegen ließ, verlangt „eine Zustimmung ohne Einschränkungen“. Gestrichen hat der Bundesumweltminister insbesondere die niedersächsische Forderung, daß die abgebrannten Brennelemente höchstens sieben Jahre im Gorlebener Zwischenlager verbleiben dürfen. „Damit wird das Transportbehälterlager faktisch zum oberirdischen Endlager“, stellt die Ministerin fest.

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